Wettbewerb, 1996 /
Gestaltung der Freifläche am Verwaltungsgericht Saarlouis /
Zwischen dem Verwaltungsgericht und der zur Bearbeitung vorgesehenen Fläche befindet sich der große, vollständig überwachsene Sockel eines ca. 1900 errichteten Krieger-Denkmals für die Gefallenen aus dem deutsch-französischen Krieg (1870–1871). Die ursprüngliche Bronzegruppe wurde nach dem 2.Weltkrieg von der französischen Besatzungsmacht abgeräumt. Bemerkenswert ist, dass die Franzosen nach 1945 nicht das gesamte Denkmal geschleift haben, und dass auch später der Sockel nicht vollständig entfernt wurde. In dieser Form steht dieses Denkmal nicht nur für den 70er Krieg, es steht auch für die folgende Geschichte und den Umgang mit Geschichte – und das auf durchaus ansprechende Weise.
Das Denkmal kann und soll für sich stehen. Allein aus räumlichen Gründen würde jede Arbeit auf der vorgesehenen Fläche in Zusammenhang mit dem Kriegerdenkmal gesehen – unabhängig davon, ob ein inhaltlicher Bezug beabsichtigt ist, oder nicht. Da das Denkmal in seiner jetzigen Form für sich stehen kann und soll – es braucht keinen Kommentar in Form eines Kunstwerkes haben wir den städtebaulichen Aspekt der Ausschreibung aufgegriffen und ein Konzept erarbeitet, das sich nicht auf die vorgegebene Fläche beschränkt, sondern die Gesamtsituation um das Denkmal herum thematisiert.
Material:
18 ortsübliche Straßenleuchten
ca. ø 30 m, H. 8m
Günther Hacker Panick
als open systems
Nausikaa Hacker, Dieter Kunz, Ulrich Panick