»plusminusnull« künstlerische Arbeit im Außenbereich

08-01-w-plusminusnull-foto-2003

Wettbewerb, 2003 /
Neubau Berufsschulzentrum Riesstraße, München /

Zum Zeitpunkt des Wettbewerbs sind die Planungen für das Berufsschulzentrum weitestgehend abgeschlossen. Auch für die Außenanlagen gab es ein Gestaltungskonzept. Das Bild war bereits entworfen.

Unser Eingriff beschränkt sich im Wesentlichen darauf, in einem exakt definierten Bereich die Planung nicht vollständig auszuführen – sozusagen durch einen planungs-loop in der Planung wieder einen Schritt zurück zu gehen.

Durch Innehalten zu einem bestimmten Zeitpunkt, durch Unterlassen bereits geplanter Schritte entsteht ein Bereich des noch Möglichen, ein Bereich Fragen zu stellen.
Ein in Frage gestellter Bereich.

> GHP Info »Plusminusnull« als PDF

Material:
fehlender Bodenaufbau, fehlender Belag, Glas
ca. 230 x 74 x 0,10–0,40 m

Auslober:
Hochbauamt München

Günther Hacker Panick
als open system(s)
Martina Günther, Nausikaa Hacker, Dieter Kunz, Ulrich Panick


Der Bereich zwischen dem Schulgebäude und dem Gehweg entlang der Riesstraße – die seitliche Begrenzung ergibt sich durch den Bezug auf die Innenhöfe – wird nicht wie geplant fertiggestellt.
Durch Verzicht auf den Bodenaufbau bleibt der natürlich anstehende Schotter sichtbar. Das Niveau beträgt an den Gebäuden ca. –20 cm und am Gehweg ca. –40 cm gegenüber der Planung.Wir stellen uns eine Schotterfläche vor, wie sie sich im üblichen Baustellenfortschritt ergibt. Das heißt: Es gibt lockere Zonen, es gibt Zonen der Verdichtung, es gibt Pfützen, und es gibt sich ansiedelnde Vegetation.
Der Kontrast zwischen dem scheinbar sich selbst überlassenen öffentlichen Vorbereich und den durchgestalteten nicht-öffentlichen Innenhöfen trägt zur Stärkung der jeweiligen Position bei.

Die Erschließung und alle dort vorgesehenen Gestaltungselemente (Bäume mit Baumscheiben, Tischtennis, Streetballfeld, Wassertische, Pflanztische, Gullis, etc.) werden auf Höhe des ursprünglich angesetzten Geländeniveaus ausgeführt, das heißt, dass sämtliche Gestaltungselemente aus dem Untergrund ragen und ihr Unterbau bzw. ihre Fundamente sichtbar bleiben.
Auf der Innenseite der an der Riesstraße vorgesehenen, ca. 40 cm hohen Begrenzungsmauer wird eine Glasblende aus ca. 15 mm starkem Verbundglas eingelassen. Das Glas wird im Mörtelbett vollflächig mit dem Beton verklebt. Der Glasstreifen spiegelt die “Baugrube” und reflektiert, fasst und begrenzt den künstlerischen Eingriff.

Beginne damit, deinen Suchbegriff oben einzugeben und drücke Enter für die Suche. Drücke ESC, um abzubrechen.

Zurück nach oben