»ja, nein, OK« künstlerische Arbeit im Eingangsbereich

11-01-w-janein-hochkant-2008

Wettbewerb, 2008 /
Institut für Angewandte Informatik, Universität Augsburg, Augsburg /

Unsere Arbeit besteht aus einer Asphaltfläche, die von der Straßenseite in den Eingangshof des Gebäudes eingeschoben ist und sich im Inneren des Gebäudes zu einem insgesamt 28 x 30 m großen Rechteck ergänzt. Auf dieser Fläche sind in gelber, hoch reflektierender Schrift, in zufälliger, unstrukturierter Verteilung die Worte »ja«, »nein« und »OK« zu lesen.

Die durch die Rampe verbundenen Höfe beziehen den eher abgrenzenden Riegel des Instituts in das Wegesystem des Universitätsgeländes ein und öffnen seine Struktur. Diesen Aspekt des Gebäudes greifen wir auf, verstärken und reflektieren ihn in formaler und inhaltlicher Hinsicht: Die Materialität des Asphalts und die im Straßenraum benutzte Markierungsschrift verweisen auf den öffentlichen Raum als einen Raum der Mobilität, der Wege, der Orientierung, der Entscheidung und der Reglementierung.
Die den Hof zur Straße hin und in das Gebäude hinein erweiternde Rechtecksform verzahnt Straßenraum, Hof und Innenraum zu einer an dieser Stelle unlösbaren Einheit. Die zugleich als dekoratives Element erscheinende Schrift verstärkt diese Funktion.

> GHP Info »ja, nein, OK« als PDF

Material:
Asphalt, hoch reflektierende Fahrbahnmarkierung

Auslober:
Staatliches Hochbauamt Augsburg

 

Günther Hacker Panick
als open system(s)
Martina Günther, Nausikaa Hacker, Dieter Kunz, Ulrich Panick


Die Worte ja, nein und OK tauchen in gleicher Anzahl auf, sind aber völlig unstrukturiert und ohne Orientierung angeordnet. Deshalb ist weder eine Hierarchie dieser Begriffe, noch eine Reihenfolge, noch eine Wertung ablesbar.
Die Wahl zwischen zwei Möglichkeiten führt zu einem Entscheidungsproblem. Bei mathematischen Entscheidungsproblemen bestimmt ein wie auch immer formulierter Algorithmus, ob eine bestimmte Eingabe zu einem  +  oder  – führt, eine 1 oder aber eine 0 zum Ergebnis hat. Am Ergebnis gibt es nichts zu deuteln. Die sprachliche Übersetzung von plus und minus in »ja« oder »nein« überträgt das Entscheidungsproblem auf die individuelle, persönliche Entscheidungsfindung und impliziert auch die Frage nach Zustimmung und Ablehnung.
Mit dem meist so leicht dahingesagten, scheinbar nur affirmativen »OK« kommen in diesem Zusammenhang überraschenderweise qualitative Aspekte ins Spiel: Ist »ja« OK? Ist »nein« OK? »Ja, nein, OK, aber …«. Das Ende der Eindeutigkeit.
Die Frage, ob das »OK« (in all seiner Komplexität) nur als Bewertungsfilter taugt, oder ob nicht das »OK« Voraussetzung dafür ist, sein sollte, ob ein bestimmtes Problem überhaupt dem einfachen Entweder – Oder ausgesetzt, unterworfen werden sollte, ist nicht trivial.

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